meine Rollen: Ablaufkonzept & -Regie, Publikumseinbindung, performativer Stadionsprecher

Künstlerisches Gesamtkonzept und technische Umsetzung: Stephan S. Pirker

JUMPING SOUND SYSTEM

Festival der Regionen, 2013
Skisprunganlage Hinzenbach/Eferding (AUT)

Das weltweit erste Sound-Skispringen ermöglicht die Vertonung der Architektur der Skisprunganlage und der Flugqualität des Skispringers. Die Skier sowie die Beine des Springers sind mit Sensoren ausgestattet, die in Echtzeit Daten über Funk ins Stadion senden. Diese werden dort in Sounds umgewandelt und live während des Sprungs hörbar gemacht. Auf diese Weise ist eine neue Dimension der Kunst des Skispringens erlebbar. Zur Ermittlung des Siegers wird die gesprungene Weite nicht wie üblich mit einer Haltungs-Note kombiniert, sondern mit der durch eine Audio-Jury vergebenen Sound-Note des jeweiligen Sprungs.

Sound-Skispringer: Dustin Hopfgartner (AUT), Heikki Ylipulli (FIN), Walter Steiner (AUT), Noriaki Kasai (JAP) und Andi Felder (AUT)

Der Eferdinger Lokalmatador Dustin Hopfgartner war mit seinem zeitgenössischen Stil dem eher traditionellen Sound der Skisprung-Legenden überlegen, und konnte so den Bewerb für sich entscheiden.

EINBINDUNG DES PUBLIKUMS ALS STATIST_INNEN DES SKISPRUNG-ENSEMBLES

Konzept und Organisation: Mario Sinnhofer & Günter Hanninger

Die ersten 50 Besucher_innen wurden am Eingang mit Startnummern ausgerüstet, und in kleine Trainingsgruppen eingeteilt. Diese unfreiwilligen Sprung-Aspirant_innen wurden während der gesamten Veranstaltung in mehreren, durch „Trainerinnen“ betreuten Stationen in die Kunst des Schisprungs eingewiesen (z.B. Aufwärmen im Zielraum, gemeinsame Auffahrt mit dem tatsächlichen Springer in der Standseilbahn, Absprungtraining am Sprungturm oberhalb des Anlaufs, usw..). Bei einigen dieser Besucher_innen entstand kurz der Eindruck als würde tatsächlich von ihnen erwartet, dass sie über die 90m-Schanze springen. Da sich dauernd Gruppen von Menschen mit Startnummern in sportlich anmutender Weise über das gesamte Areal bewegten, entstand für die restlichen Besucher_innen (ohne Startnummern) der Eindruck, als hätten viele Menschen ernsthaft vor, einen Sound-Sprung zu wagen.

Publikums-Trainerinnen: Cimi Czimek-Vettori, Andrea Reisinger, Sun Li Lian Obwegeser, Christina Hartl-Prager, Verena*Henetmayr

MITWIRKENDE / JUMPING SOUND SYSTEM 2013:

Sound-Springer: Dustin Hopfgartner (AUT) – als er selbst, sowie in 4 wechselnden Rollen der Skisprung-Legenden Walter Steiner (AUT), Heikki Ylipulli (FIN), Noriaki Kasai (JAP) und Andi Felder (AUT)

Trainer: Bernhard Zauner

EJ´s (Effectjockeys) & Soundtechnik: Michael Schweiger & Christoph Fügenschuh

Audio-Jury: Stephan Pirker, Fabian Joost, Daniel Jarosch, Christoph Fügenschuh

Weitenrichter: Wolfgang Roithner

Sprungwart: Franz Starzer

Performative Stadionsprecher: Mario Sinnhofer (alias Dr. Peter Nidetzky) & Günter Hanninger (alias Captain Hanno auf Finnisch)

Kamera: Falko Purner, Daniel Jarosch, Martin Music

UND FÜR ALL JENE, DIE DAS NOCH GENAUER INTERESSIERT…

… hier die Details zur technischen Umsetzung

Sound-Ski: Die Sprungski sind mit mehreren aufgeklebten Sensoren bestückt, die unterschiedlich reagieren. Ein 3D-Gforce Sensor mit einer Belastbarkeit bis zu 5-G ist hinter der Schaufel an der Skispitze angebracht, welcher in 3 Achsen auf Bewegung reagiert und Beschleunigung erkennt. Zwei Flexion Biege-Sensoren (10 cm Bi-Metallstreifen) am vorderen und hinteren und Ende des Skis – dort wo am meisten Verbiegung herrscht (Absprung, Flug, Landung). Ein Shock Pieco Sensor (Druckempfindlich) befindet sich unter dem Sprungschuh, welcher in der Anlaufspur, beim Absprung und bei der Landung reagiert. Ein weiterer Shock Sensor ist im Vorderen Bereich des Skis montiert.

Skispringer: Der Springer trägt zusätzlich einen Kniestumpf, welchem ein Flexion Biege-Sensor und ein 3D-Gforce Sensor eingenäht ist. Damit wird der Unterschied zwischen Anfahrtshocke und Flug, sowie die Qualität des Flugs (Zittern oder ruhig) in Daten umgewandelt.

Sendesystem: Über dünne Kabel, welche sicher und aerodynamisch an der Skioberfläche entlang führen, werden die elektronischen Impulse an das Funk-Sendesystem Ebody 2 HF, ein kleines Kästchen mit 10 x 6 x 2 cm, geschickt. Diese Sendebox wird mit einem Gürtel unter dem Anzug des Springers getragen. Die Impulse (niederfrequente Wellen von 2,4 Ghz) werden von einem, am Computer angeschlossenen Empfänger im Zielraum erkannt und über ein Midi- und Soundprogramm in verschiedene Tonspuren umgewandelt.

(Ja. Manche meinen, der Pirker wäre ein wenig verrückt.)